Mit großer Trauer hat der Berliner Fußball-Verband die Nachricht aufgenommen, dass Otto Höhne am 28. April 2024 im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen seinen Angehörigen.
Otto Höhne ist wie kaum ein anderer Mensch mit dem Berliner Fußball verbunden. Fast sein ganzes Leben widmete er der Leidenschaft für das runde Leder, stand dabei stets für Werte wie Nahbarkeit, Authentizität und Völkerverständigung ein und wird dafür von all seinen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern auf ewig in höchstem Maße geschätzt werden.
Bereits 1947 begann Höhnes Funktionärstätigkeit im Fußball, als er sich im Rahmen seines Lehrerberufs als Obmann für Rundenspiele im Bezirk Kreuzberg sowie ab 1948 als Mitarbeiter im Fachausschuss für Leibesübungen beim Senator für Schulwesen engagierte. Seit 1956 war Höhne in seiner Freizeit zudem als ehrenamtlicher Trainer beim F.C. Hertha 03 Zehlendorf tätig, dessen Präsident er schließlich von 1964 bis 1984 war, ehe er 1973 zum Rektor der Lenau-Grundschule aufstieg. In beiden Positionen war Otto Höhne überaus angesehen und brachte sich mit hohem Engagement für Völkerverständigung ein. In der Schule war ihm die Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler ein großes Anliegen, während er sich im Verein mit der Organisation und Durchführung zahlreicher Auslandsreisen unvergesslich machte. So bereiste er bis ins hohe Alter mit Mannschaften und Vereinskolleg:innen Länder auf allen Kontinenten, wo Freundschaftsspiele bestritten und ein enger Kontakt zu den Einheimischen gepflegt wurde. Darüber hinaus feierte der F.C. Hertha 03 in seiner Amtszeit die größten sportlichen Erfolge, wie etwa den dreimaligen Gewinn der Berliner Meisterschaft sowie zweimal die Teilnahme an der Bundesliga-Aufstiegsrunde.
1990 folgte Otto Höhne auf Uwe Hammer als Präsident des Berliner Fußball-Verbandes. Auch in dieser Funktion war unmittelbar sein Gespür für Einheit und Zusammenhalt gefragt, als die Vereinigung der Berliner Fußball-Verbände aus Ost und West zu seinen ersten großen Leistungen zählte. Zudem warb Otto Höhne in seiner Funktion als BFV-Präsident erfolgreich für eine dauerhafte Austragung des DFB-Pokalfinals der Männer in Berlin, welches bereits seit 1985 in der Hauptstadt stattfand und auch dank seines Einsatzes bis heute jährlich im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird. Neben großen sportpolitischen Leistungen hatte Otto Höhne stets ein offenes Ohr für die Vereine und das Ehrenamt und gab sich für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Verbandes immer nahbar. Um verdienten Persönlichkeiten eine angemessene Würdigung entgegenzubringen, führte er 1992 den „Goldenen Fußball“ als wichtigste Ehrung des Berliner Fußball-Verbandes ein.
Von 1990 bis 2004 war Otto Höhne außerdem Vizepräsident des NOFV und Mitglied im DFB-Vorstand. Zudem gehörte er ab 2001 zum Gründungsvorstand der DFB-Stiftung Egidius Braun. 2004 nach seinem Ausscheiden aus den Präsidiums- und Vorstandsämtern ernannte der BFV ihn zum Ehrenpräsidenten sowie der NOFV und DFB zum Ehrenmitglied. Seit 2011 engagierte Höhne sich im Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun sowie bis 2016 im DFB-Ehrungsrat. Auch dem BFV blieb Otto Höhne immer eng verbunden und war ein gern gesehener Gast auf Verbandsveranstaltungen, zuletzt auf dem Festakt zu “125 Jahre Berliner Fußball” im Roten Rathaus. Ihm wurde unter anderem die Ehre zuteil, mit dem BFV-Ehrenschild, dem Verdienstorden des Landes Berlin, der NOFV-Ehrenplakette, der DFB-Ehrennadel, der Goldenen Ehrennadel des LSB sowie mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet zu werden.
Der Berliner Fußball-Verband verliert mit Otto Höhne eine einzigartige Persönlichkeit des Sports. Die Fußball-Familie wird ihn für immer in Erinnerung behalten und ihm auf ewig für seine Verdienste und sein grenzenloses Engagement dankbar sein.
gez. Bernd Schultz (Präsident)
gez. Kevin Langner (Geschäftsführer)
Die Trauerfeier findet am Dienstag, den 28. Mai 2024 um 13:00 Uhr in der Emmaus-Kirchengemeinde (Onkel-Tom-Straße 80, 14169 Berlin) statt. Die Urnenbeisetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt nur im engsten Familienkreis begangen.
Anstelle von Kränzen und Blumen freut sich die Fördergemeinschaft der Jugendabteilung des F. C. Hertha 03 über eine Spende auf folgendes Konto:
IBAN: DE26 1005 0000 01906 82477
Bankinstitut: Berliner Sparkasse
Verwendungszweck: Otto Höhne